Hola - Grüsse aus Spanien

1. - 21. April 2001

 

Version vom 9. April 2001:
Es ist kaum zu glauben. Spanien zeigt sich für uns (Karl, Stephan und mich) von seiner schönsten Seite in einem unbeschreiblich schönen Wetter mit angenehmen Temperaturen und einer wunderbar grünen Landschaft. Weg von den grossen touristischen Ferienzentren durchbrausen wir die unberührten Gegenden. Es wimmelt nur so von malerischen alten Städtchen, Brücken, Burgen und Schlössern. Und essen tun wir hier wie die Fürsten....

Version vom 13. April 2001:
Je mehr wir uns den touristischen Gegenden nähern, desto mehr ändert sich dieser malerische Eindruck. Die Dörfer und Städten werden verbauter, die Hotels unpersönlicher und teurer und generell wird alles lärmiger. Das Wetter spielt aber immer noch 100% mit. Kein Regentropfen bis jetzt und manchmal ein paar hohe Wolkenfelder.

Version vom 22. April 2001:
Wieder zu Hause. Kaum zu glauben. Obwohl der Wetterbericht seit Tagen nichts gutes erwarten liess und wir uns täglich auf das Schlimmste gefasst machten, sind wir etwas unterkühlt aber ziemlich trocken nach Hause gekommen. Lediglich ein kurzer 5 minütiger Schneeschauer liess und zum anhalten zwingen, weil wir unter beschlagenem und schneebedecktem Visier schlicht nichts mehr gesehen haben.

 

Inhalt

 

Das Monster-Bike-Team


Karlchen

BMW R 1100 R
Der Kartenleser braucht zum Betrieb viel Kaffee und Nikotin

Pit

BMW R 1100 GS
Die fahrende elektronische GPS-Palm-Störwolke

Stephan

Honda 750
Unser roter Plastikbomber rollt das Feld von hinten auf.

 

Das kleine Tagebuch

1. April 660 km Start Treffpunkt Autobahn A12 Bern Grauholz 9h00, A1 Genf, A42 Lyon, A7 Vienne, N86 Vienne bis in die Gegend vom Doizieux Mont Pilat, Auvergne/Haute-Loire
 
Hier im franz. Zentralmassiv umgeben von feurigen Vulkanen haben wir unsere erste Nacht in einem Dreier-Zimmer verbracht.

Dies war die erste und einzige Nacht ohne Ohrenstöpsel, den einer vom Team fällt in der Nacht ganze Wälder...



2. April 615 km Mont Pilat, D503 Montfaucon, D500 Le Chambon-sur-Lignon, Le Monastier, Pradelles, Mende, Rodez, Albi, Toulouse, A64 Lannemezan, D929 Arreau in den franz. Pyrenäen
 
Die Pyrenäen können ohne weiteres mit unseren Alpen konkurrieren. Wunderschöne unberührte Landschaften laden zum verweilen ein.

Nur mit Müh und Not können wir die Bikes jeweils zu kleinen Verschnaufpausen herunterbremsen.



3. April

400 km

Arreau, Grenze Frankreich-Spanien Tunnel de Bielsa, A138 Ainsa, Barbastro, Huesca, Zaragoza, N330 Daroca, A211, CM213 Cillas, CM210 Molina de Aragon
 
Castilia la Mancha:
Weites grünes Hügelland mit vielen Olivenbäumen und Strassen lassen jedes Kurvenfetischisten Herz vor Freude hüpfen.

An der französisch-spanischen Grenze musste wir wie alle anderen eine grüne mit Jod getränkte Matte zum Schutz gegen die Maul-und-Klauenseuche überfahren. Der Wille ist da, aber ob das was nützt? 



4. April

360 km

Molina de Aragon, CM210 Priego, CM310 Cañaveras, N320 Sacedon, CM200 Tarancón, N400 Aranjuez, Toledo
 
Madrid haben wir rechts liegen gelassen und übernachten in Toledo. Eine impossante Festung, der Alcazar von Toledo. Er wurde im Bürgerkrieg total zerstört und später wieder aufgebaut.


5. April

330 km

Toledo, N401 Ciudad Real, N420 Córdoba
 
Olivenbäume, Korkeichen, Weinbau und ein wahres Feuerwerk an Frühlingsdüften von Orangenblüten und anderen Planzen.

Ein Biker-Eldorado....



6. April

150 km

Córdoba, A431 Sevilla
 

Die Fahrt war OK. Sevilla ist toll und bietet viele Sehenswürdigkeiten. Hier die Kathedrale von Sevilla....



7. April

360 km

Sevilla, A4 Cádiz, N340 Conil de la Fontera
 

Karli badet seine ... Füsse.


8. April

210 km

Conil de la Frontera, N340 Tarifa (südl. Punkt Europas), Algeziras, A369 Ronda
 
Der erste Blick von Tarifa an die Küste von Afrika mit seinen hohen Küstengebirgen.



9. April

125 km

Ruhetag in Ronda, kleiner Ausflug nach Olviera
 
Fromm, frömmer, .... .
4 Tonnen schwere Heiligenfigurenpodeste werden von stämmigen Büssern im Schritttempo stundenlang nachts durch die Strassen getragen.

Trotz Ruhetag machen wir eine kleine erlebnisreiche Tour über Ronda, A367 Cuevas del Becerro, Almargen, A382 Olviera, A376 Ronda. 
Hier befahren wir das erste mal so richtig schlechte Strassen mit vielen Schlaglöchern und Flickstellen. 
Dafür entdecken wir wie aus dem Bilderbuch das wunderbare kleine Städtchen Olviera. Leider konnte ich keine Fotos machen, da ich den Memory Srick von der digitalen Kamera im Notepad im Hotel stecken liess :-(
 



10. April

255 km

Ronda, A366, A357 Málaga, N340 Véliz-Málaga, A335, A92 Granada
 
Von Ronda erleben wir eine herrliche Fahrt ans Meer hinunter. Málaga hat uns nicht sehr beeindruckt. Deshalb ist es bei einem sehr kurzen Kurzaufenthalt geblieben. Die Fahrt  ins Hinterland nach Granada war dafür wieder ganz toll.

Granada selbst ist beeindruckend. Die Altstadt ist sehr ursprünglich und die Alhambra Burg ein muss. Hier könnte man leicht einige Zeit verbringen.



11. April

240 km

Granada, N323 Béznar, A348, A347 Adra
 

Schade liegt der Schnee auf der Sierra Nevada noch ziemlich tief. So können wir leider nicht zum Aussichtspunkt auf 3398 m hinauffahren und von da die Aussicht auf's Meer hinunter geniessen.

Die Fahrt ans Meer ist dafür abenteuerlich. Schlechte Strassen, die vom Staub glitschig wie Schmierseife sind, zwingen uns vorsichtig zu fahren. Und selbst wir werden einmal müde vom vielen Kurvenfahren.
Die Landschaft am Meer ist grauenvoll. Überall nur Plastik. Darunter verstecken sich Orangen und Wer-weiss-was-sonst-noch-was-für-Plantagen. Wir suchen und ein schmuckes kleines Hotel in einer einsamen Bucht zum Übernachten und landen im einzigen 4-Stern-Klotz.



12. April

325 km

Adra, E15 Almería, Alhama de Murcia, MU602 Fuente Alamo, Balsicas, C3319 S. Javier, N332 Torrevieja
 
Ostern steht vor der Tür. Also entschliessen wir uns, irgendwo an einem netten Plätzchen ein paar Tage in Ruhe verbringen. Wir suchen uns auf der Karte eine Gegend aus mit vielen Sonnenschirmchen auf der Karte und landen weiter nördlich in einem lärmigen, leichthörigen Appartement-Hotel mit den bis jetzt unbequemsten Betten. Wenigsten können wir uns am morgen für den Nachtlärm ungewollt rächen. Wie? Eigentlich wollten wir nur unseren Rollo hochziehen. Dabei ging dieser aber kaputt und ist mit voller Wucht und viel Lärm wieder hinunterfallen. So war die ganze Bude nachher wieder wach. 
Wenigstens ist das Selbstbedienungs-Buffet toll. 


13. April

0 km

Ruhetag in  Torrevieja
 
Endlich wieder einmal einen Tag lang herumhängen, etwas am Stand liegen, Sonne tanken und Dolce Vita huldigen...

Das Wetter ist nach wie vor 1A, aber es bläst immer ein frischer Wind und das Wasser ist ziemlich kalt....



14. April

620 km

 Torrevieja, CV90, A32 E15 Alicante, N340 Alcoy, CV40, N340 Valéncia, A7 Tarragona, A16 Sitges
 
Die Küsten-Gegend gefällt uns nicht sehr. Alles ist ziemlich zubetoniert. Wir entschliessen uns deshalb, die ganze Küstenregion schnell hinter uns zu bringen und Richtung Norden zu fahren. Für schöne Fahrten im Hinterland reicht leider die Zeit nicht mehr.
Die Fahrt von Alicante nach Valencía ist toll. Der Rest langweilige Autobahn. Schlussendlich landen wir in Sitges. Es ist Oster-Samstag und das kleine Städtchen explodiert förmlich voll von Touristen. Wir landen in DER Absteige. Selber doof aber dennoch lustig im Rückblick.


15. April

0 km

Ruhetag in Sitges
 
Flanieren, Sonnenbaden, Shoppen, Fooden, Nightlive ... 
Ganz toll hier nur eben völlig überloffen ....


16. April

70 km

Sitges, C346, A16 Barelona
 
Nach einer kurzen schönen Fahrt an der Küste landen wir in Barcelona. Welch eine Stadt! 
Von allen Städten Spaniens hat uns diese Stadt am meisten fasziniert.

 



17. April

0 km

Ruhetag in Barcelona
 
Es gibt so vieles zu bewundern in Barcelona. Von der einfachen Strassenlaterne über die engen Altstadtgassen bis hin zu den breiten Boulevards, der Ramblas und den zahlreichen Touristenmagneten wie den Olympiastadion, dem Hafen und nicht zuletzt der noch im Bau befindlichen Kathedrale von Gaudi.

Leider hat mir so ein A.... meinen Taliasmann in Barcelona geklaut, den ich auf dem Motorradlenker festgebunden hatte. Bye bye Bärli. Sniff... 


18. April

340 km

Barcelona, N152 Vic, Ripoli, Puigcerda, N116 Mont-Louis, D118 Carcassonne
 
Nach so viel Kultur kommt das Biker-Herz wieder zum Zug. Es gilt die Pyrenäen wieder zu überqueren. Gemäss Wetterbericht geniessen wir die letzten sonnigen trockenen Stunden. 
Die Fahrt ist herrlich und voller Überraschungen. Das Wetter schön und frisch.


19. April

420 km

Carcassonne, D620 N112 St. Pons, D907 Lacaune, D32, D999 St. Affrique, D992 Millau, N9 La Mothe, N88 Mende, Pradelles, N102 Aubenas
 
Die letzte Bergetappe durchs französische Zentralmassiv. Herrlich. Ein wahres Biker-Eldorado. Wir beschliessen spontan, dass wir die nächsten zwei-wöchigen Bikerferien hier verbringen werden. Termin unbestimmt.


20. April

610 km

Aubenas, N104 Privas, Loriol-sur-Drome, A7 Lion, A42 Genève
 
Keine Pics vom Schnee... Der letzte Reisetag. Der Wetterbericht lässt schlimmes erahnen. Wir entschliessen uns, den Bergen von wegen Staubewölkung so lange wie möglich fernzubleiben und nehmen die Autobahn über Lyon. Kurz vor Genf erwischt es uns dann doch. Schnee, Schnee, Schnee. Das Visiser beschlagen und mit Schnee bedeckt. Die Strassen glitschig und unberechenbar. Wir müssen kurz auf dem Pannestreifen anhalten. Wenig später passieren wir einen Tunnel. Danach empfängt uns die Sonne wieder uns bis nach Hause bleibt es Gott sei Dank trocken. 


Der Rückblick

Ohne Euphorisch zu werden. Es war einfach toll. Nie im Leben konnten wir uns vorher vorstellen, drei Wochen im Motorradsattel zu sitzen und am Ende immer noch sorry "Motorradgeil" zu sein.

  • Nach über 6000 gefahrenen Kilometern sind wir drei wieder gesund nach Hause gekommen. Nicht zu denken, was uns alles hätte passieren können. Hier ein paar Beispiele:
    - Autos, die uns entgegen kommend die Kurven schnitten. 
    - Stiere, Kühe, Schafe und Schweine auf der Strasse, die zum Glück immer ganz brav an Ort stehen blieben. 
    - Schlaglöcher und Rollsplitt oft an unübersichtlichen Stellen
    - Und tolle Landschaften, die unsere Aufmerksamkeit von der Strasse weg auf sich zogen...
  • Mit dem Wetter hatten wir unglaubliches Glück. Abgesehen von wenigen Minuten Hundewetter am letzten Tag war es immer trocken und wir hatten die ganze Zeit angenehme Temperaturen.
  • Unterkunft (mit einer Ausnahme in Sitges) und Verpflegung waren durchweg gut und von Durchfall wurde auch niemand geplagt.
  • Diebstahle und andere Verbrechen gibt es keine zu melden ausser der schmerzhalfte traurige Verlust von meinem kleinen Talis-Bär in Barcelona.
  • Die fahrende elektronische Störwolke ausgerüstet mit Sony VAIO Notebook, Sony Digital Cam, Palm Organizer mit GPS Extension und Motorola Timeport Mobile hat allen Erschütterungen zum trotz die Generalprobe glänzend bestanden. 
    - Unglaublich was die Notebook Harddisk alles an Schlägen einstecken musste. 
    - Das Palm-GPS hat sich vor allem im Grossstadt Strassen-Wirr-Warr glänzend bewährt. Die Liste an Verbesserungsvorschlägen für die Palm GPS Software ist allerdings ziemlich lang....
  • Finanzen: So kurz über den Daumen gepeilt mit Unterkunft, Verpflegung, Benzin, Autobahngebühren und Motorradabschreibung CHF --.25/km -> Total CHF 3500.--

 

 

Wie gehts weiter? Nun, ab 13. Mai 2001 werde ich, Pit das grosses Abenteuer in Nordamerika starten. Schau einfach wieder einmal vorbei. Du erfährst dann mehr.

 

Die gefahrenen Kilometer

Reisetag TaTageskilometer Total Kilometer   Übernachtung in ...
1 660 km 660 km Lyon
2 620 km 1280 km Pyrenäen
3 400 km 1680 km östl. von Madrid
4 360 km 2040 km Toledo
5 330 km 2370 km Córdoba
6 150 km 2520 km Sevilla
7 360 km 2880 km Cádiz
8 200 km 3080 km Reisewendepunkt Tarifa, Ronda
9 130 km 3210 km Ronda (Ruhetag)
10  250 km 3460 km Granada
11  240 km  3700 km Adra bei Almería
12  320 km  4020 km Torrevieja
13 0 km 4020 km Torrevieja, (Ruhetag)
14 610 km 4630 km Sitges
15 0 km 4630 km Sitges (Ruhetag)
16 70 km 4700 km Barcelona
17 0 km 4700 km Barcelona (Ruhetag)
18 340 km 5040 km Carcassonne
19 420 km 5460 km Aubenas
20 610 km 6070 km Schweiz

 

Die kleine spezielle Statistik

Bussen 1               Sicherheitslinie überfahren Bussgeld ~ CHF 80.--
BMW-Pannen 0
andere Pannen 0

 

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